Die Zwischensequenzen (Szene 1-10)
Die Zwischensequenzen erzählen, was in den einzelnen Abenteuern passiert ist und wurden noch mit weiteren Hintergrund-Informationen über die World of Greyhawk und dortigen Ereignissen ergänzt.
#1: Die Einladung #6: Ein gemütlicher Abend
#2: Intern #7: Gesandte aus Amir
#3: Die Beobachter #8: Zurück in Amir
#4: Der Seemann aus Dullstrand #9: Der Banditenstützpunkt
#5: Der Sturm #10: Ein Sieg
Genauer, der Sonnentag, im Monat „Bereitmachen“ (Ready’reat) im Allgemein-Jahr 586. Dem Monat, in dem sich Es war kurz vor der siebten Stunde am Morgen und der Wind wehte kühl aus Südwesten. Der Himmel offenbarte Nur wenige Stunden war es her, dass die Abenteurer und die Gnomensoldaten aus Amir den Banditenstützpunkt Die Abenteurer und Gnome hatten in drei getrennten Trupps agiert und sich dann zum alles entscheidenden Angriff auf die Mine versammelt, nachdem die Wachen ausgeschaltet worden waren. Dort konnten sie relativ schnell die noch überraschten Banditen halb schlafend überwältigen. Dabei wurden zahlreiche Gefangene gemacht und auch welche befreit. Reisende, Unvorsichtige und ehemalige Angehörige einer Handelskarawane, die man in drei Holzkäfigen untergebracht hatte. Drei Frauen und Männer, sowie ein Hügelzwerg und einer der seltenen anzutreffenden Waldelfen. Neben dem Diebesgut wurden verschlossene Truhen und wichtige Unterlagen gefunden, vor allem in der Kammer Der Schlaf, der nur wenige Stunden währte, war unruhig. Die Mine war kühl und klamm und aus einem der Stollen strömte ein Gefühl von Kälte, Dunkelheit und etwas Bösem. Wie ein Vorgeschmack auf Tod und Vergehen. Es war Nicht verwunderlich, dass der Schlaf der Sieger von quälenden Träumen von schweren Reisen, Kämpfen oder bösen Vorahnungen begleitet wurde. Manche Gnome berichteten von einem bösen Lachen im Hintergrund und Bildern von wandelnden Toten. Darunter von den Banditen, den Gnomen aus Amir oder den Abenteurern der Gruppe selber. Allerdings musste das Betreten des Schreines bis zum Morgen warten, da er komplett in magische Dunkelheit gehüllt Die Gnome hatten in der Nacht Wachen für die gefangenen Orks und Banditen abgestellt und diese gefesselt oder geknebelt. Man würde die Orks nach einem Verhör entwaffnet in die Wildnis entlassen und die Banditen nach Amir transportieren, wo sie in Kerkerhaft gesetzt wurden, bis man sie verhörte und vor ein Gericht stellte. Es gab viel zu tun. Einige der Minenkammern mussten noch einmal gründlich untersucht werden und einige der Gefangenen wollten sie sprechen. Und dann musste der Schrein des Hextor vernichtet werden. Eine Aufgabe, Was die fünf Befreiten anbetraf, war die Situation zumindest so, dass sie keine offenen Wunden davongetragen Zuletzt befand sich noch ein junger Zwergenpriesteranwärter des Dugmaren Brightmantle, Gott der Gelehrigkeit, Entdeckung und Erfindung, unter ihnen, der sehr froh über seine Befreiung war. Allen Erretteten stand Zufriedenheit „Der Wald verbirgt.", grüßte er die Abenteurer. "Mein Name ist Lanhor Deepwood. Ich stamme aus dem Menowald im Westen. Es gibt dort nur wenige Menschen und hauptsächlich nur Waldelfen.“, damit nickte er San Reel zu und lächelte leicht süffisant. „Larithra…die Sonne steigt auf“, meinte er in seiner Sprache zum Gruß, die einen völlig eigenen Dialekt der Elfensprachen darstellte. Nicht immer war das Verhältnis zwischen beiden Elfen-Rassen harmonisch wie man hörte. San Reel nickte kurz und erwiderte in der Sprache der Grauelfen „La’bhen denur…der Stein trägt.“ Der Waldelf fuhr fort. „Ich möchte Euch dafür danken, dass Ihr unser Leben gerettet habt. Ursprünglich war ich auf dem Weg nach Dullstrand, wo ich einen Halb-Elfen aufsuchen wollte. Mit dem Mischblut meines Volkes. Es gab Zwischenfälle im „Es hat nichts mit den Truppen aus Idee zu tun. Des Nachts hört man dort das Geheul von Wölfen. Die Toten und Krallenspuren auf den Waldwegen deuten auf Lycanthropen. Werwölfe. Es scheint sich um ein Rudel zu handeln und gemeinsam lauern sie den Reisenden auf. Vor einigen Wochen wurde ein alter Bekannter von mir von großen Krallen zerfleischt, daher wollte ich seine Verwandten informieren. Da es aber nicht mehr viele gibt, blieb nur ein Halbelf in Dullstrand. Der Sohn des Bruders des Verstorbenen. Genannt Talith Menoborn. Seit Jahren hat ihn niemand mehr gesehen, aber ich möchte ihm etwas von dem Toten übergeben und ihm alles erklären. Vielleicht wird er sich uns dann anschließen, um gegen die Werkreaturen zu kämpfen. In Dullstrand wollte ich weiterhin auch nach Ratschlägen und einer Waffe im Kampf gegen sie suchen. Ich hörte, dass es dort welche geben könnte. Der Mond scheint in der unabhängigen Hafenstadt scheinbar auch sehr hell." Der wachsame Wald Elf musterte die Abenteurer. Er wollte wissen, wie sie seine Erzählung aufnahmen. Die Abenteurer hörten ruhig und aufmerksam zu, ohne ihn zu unterbrechen. Der Wald Elf fuhr fort. "Nun haben mich die Götter hierher gebracht und vielleicht war es Bestimmung. Aber das weiß nur Solonor Doch zunächst musste hier an der Mine alles geregelt werden. Marw Glitterstone, der Priester der Gnome, bereitete Und während hinter den erfahrenen Abenteurern die Gnomen-Einheit aus Amir langsam in zwei Reihen zum Morgenappell antrat, begann ein schwarzer, kleiner Schatten über ihnen Kreise in der Luft zu ziehen. Der schwarze Habicht des Banditen-Kommandanten aus dem ersten Überfall an der Hochland Route im Hestmark Pass, den sie vernichtet hatten...war es ein gutes Zeichen oder eine Warnung? |
* Wysos: Der Name der Kleinstadt wird sich im Verlauf der Kampagne noch ändern.
Nuntakaa wurde erstochen. So zumindest hörte es sich an. Das Stöhnen war nicht zu überhören und Pug war der Erste, der es wahrnahm. Mitten in der Nacht schreckte der erfahrene Halbling Schurke auf und schlich mit seinem Kurzschwert so schnell er konnte aus seinem Gästezimmer, durch den Gang zum Raum, in dem Nuntakaa übernachtete. Eine Minute später hatte der Hobbit den Türmechanismus aufbekommen und betrat die aus hölzernen Balken gezimmerte, einfache Kammer, auch wenn er dabei leider einen letzten Warnmechanismus an der Türklinke auslöste. Was ihn nicht weiter störte, da er ihn vorher bemerkt hatte. Aber ein Freund war in Gefahr und das Entschärfen hätte zuviel Zeit in Anspruch genommen. Pug eilte in das dunkle Zimmer, das nur schwach vom Licht des Mondes erhellt wurde, der auf der Rückseite des Gasthauses am Nachthimmel schien. Allerdings war das Schwert klar zu erkennen, das aus dem Bett hochragte…genau dort, wo Nuntakaa, der Menschenkrieger liegen müsste. Das Stöhnen war mittlerweile verstummt und Pug eilte heran, wild um sich blickend und das Kurzschwert in einer halben, kreisenden Bewegung vor sich herführend. Aber er kam zu spät. Niemand war mehr zu sehen und was auch immer hier geschehen war… Es war vorüber. Der Halbling Schurke, der sich immer als Händler vorstellte, hatte schon viel erlebt und gesehen. Behende und flink wie man es nur selten und nur unter den erfahrensten Schurken sah, war er sofort zum Bett geschnellt… ohne ein Geräusch zu machen und hielt die Luft an. Man hatte Nuntakaa mit einem Schwert durchbohrt. Der Körper seines Freundes lag still und starr im Bett, das Schwert ragte schräg aufwärts durch die Mitte seines Körpers getrieben…so zumindest sah es aus. Pug wurde übel und leichte Panik stieg in ihm auf…das konnte nicht sein…da bemerkte er eine Bewegung. Nuntakaa hob wie in Trance, wie ein Untoter, der gerade zu Leben erwachte mit einem kehligen Stöhnen langsam eine Hand… „Huuuu…Ihr werdet…dafür sterben!“ rief er und Pug bekam große Augen und eine Gänsehaut, da die Stimme unwirklich und tot klang. Doch da geschah das Unfassbare. Nuntakaa schlug die Augen auf und blickte sich wild um. Das Schwert in seinem Körper schien sich herauszulösen und…steckte auf einmal gar nicht in seinem Leib. Ganz im Gegenteil. Die Klinge ragte mit der Spitze nach oben. Nuntakaa hatte das Schwert scheinbar im Schlaf gezogen und vor sich zur Abwehr gehalten. Im Dunkeln des Zimmers hatte man die Klinge nur von der Seite sehen können und daher hatte sie schmal und lang gewirkt…Nuntakaa hatte wohl einen Alptraum gehabt. Pug atmete tief durch und prüfte kurz den Körper des erfahrenen, menschlichen Krieger, der schon zahlreiche Kämpfe geschlagen hatte. Konnte aber keine Verletzungen erkennen. „Wie geht es Euch?“,wollte Pug wissen „Es klang, als ob man Euch ermorden wollte. Ich bin sofort hierher geeilt, aber niemand war hier.“ Nuntakaa schüttelte leicht benommen den Kopf, er hatte nur vage Bilder im Kopf. „Oh, ihr seid es Pug. Ich dachte, da wäre jemand in meinem Zimmer. Eine Person, ich glaube ein Mann. Er wollte irgend etwas wissen. Und hat mich bedroht. Ich habe mich geweigert und wollte ihn vertreiben. Da hat er irgendetwas gemacht. Und ich hatte das Gefühl, dass er mir irgend etwas stahl, es drückte an meinem Kopf. Darauf habe ich mein Schwert gezogen und wollte ihn vertreiben. Und da wurde ich wach und sah Euch!“ „Nun, dann war das sicherlich nur ein Traum. Aber wir sollten den anderen davon erzählen. Verwundet seid Ihr jedenfalls nicht. Was ein Glück, ich dachte schon, es wäre um Euch geschehen! Und das nächste Mal solltet Ihr Eure Freunde nicht so erschrecken“, bemerkte Pug und lächelte. Der blonde, schlanke Kämpfer aus Sunndi musste schmunzeln, als er sein Schwert betrachtete.
„Oja, da habt Ihr wohl recht! Aber immerhin hatte ich es schon in der Hand...und das nächste Mal… wer weiß...“ Pug seufzte. „Gut, dann erholt Euch noch und wir sehen uns morgen wieder. Habt Ihr den Mann erkennen können?“ „Nein, es war zu undeutlich. Vielleicht fällt es mir noch wieder ein… Vielen Dank Pug, dass Ihr mir beigestanden habt. Das nächste Mal werde ich es hoffentlich Euch.“ „Das ist doch, wofür Freunde da sind!“, drehte er sich um und ging zur Tür. Er wollte gerade hinausgehen und die Tür schließen, da durchzuckte es Nuntakaa. „Doch!…Jetzt weiß ich, woher ich den Mann kenne….Es war der Mann aus Dullstrand. Vom geheimen Treffen in der Taverne „Zum Oger“ im unteren Stadtviertel am Hafen. Der Mann in der Robe mit der Kapuze!“ Pug und Nuntakaa blickten sich schweigend an. Sie wussten, dass dies keine gute Neuigkeit war. Was auch immer sich noch offenbaren würde: Sie mussten etwas unternehmen und auf der Hut sein. Und Morgen mussten sie erst einmal mit Ihren Freunden reden. |
Möwengeschrei weckte die Abenteurer jäh auf. Der Traum von einer hellen, mit Blumen bedeckten Wiese inmitten Sunndis war gegen sechs Uhr morgens abrupt zu Ende. Statt des Sommerwetters empfing sie, durch das mit braunen Gardinen geschmückte Fenster ihrer Taverne, leider nur das spätherbstliche Meereswetter im zehnten Monat an der Aerdy See. Grau, wolkenverhangen, aber dennoch warm. Ein Zeichen für die warmen Meeresströmungen, die aus der südlichen, tropenhaften Dschungelregion der Oljatt See nordwärts flossen. Die Abenteurer bedankten sich und kehrten in ihre Kammern zurück, um sich reisebereit zu machen. Da klopfte es an die Tür. Vor ihr standen die drei Elfen, die sie bereits unten bei Tisch gesehen hatte. „So stört Euch nicht an unserem Aussehen“, meinte einer der Elfen mittleren Alters und ging an den Abenteurern vorbei. Er schritt ans Fenster und zog die Vorhänge zu. Währenddessen vergewisserte sich der zweite Elf zusammen mit Nuntakaa, dass die Tür wieder geschlossen war. Der Dritte der Elfengruppe machte daraufhin eine kurze Bewegung mit arcanen Symbolen und die drei Halbmenschen begannen sich zu verwandeln. Ein Wabern umgab sie kurz und mit einem Mal standen dort drei Gnome. Etwa 1m groß, von kräftiger Statur wie Zwerge, allerdings ohne Bart und oft mit typischer, längerer Nase. Einer der Gnome, der Kräftigste von ihnen, trug ein glitzerndes Kettenhemd, einen Hammer und Dolch wie ein Kämpfer und hatte langes, zotteliges, braunes Haar zum Zopf zusammengebunden, sowie eine kleine Narbe im Gesicht. Der zweite Gnom trug eine einfache, dunkelbraune Robe, hatte gepflegtes, gewelltes, schulterlanges Haar und eine lange Knollennase. Sein Blick war klar und er trug einen Buchbeutel und eine Streitaxt am Gürtel, sowie eine Kordel um den Hals mit einem Goldklumpen. Der Dritte war ein Gnom mit feiner Lederkleidung, Kurzschwert und Dolch an der Seite, sowie einigen Beuteln und Säckchen, die an dem Gürtel befestigt waren. Und alle drei Halbmenschen trugen ein braunes Halstuch. Das Gnomendorf Amir im Hestmark Hochland hatte also tatsächlich Unterstützung geschickt. Drei Abgesandte aus dem Hochland Pass, um den Raubüberfällen im unwegsamen Hochlandgebiet auf die Spur zu kommen. Denn eine Spur führte nach Dullstrand. Der Stämmigste und Größte der Gnome, der in glitzerndem Kettenhemd und Kriegshammer, begann zu sprechen. „Nun, …wir sind etwas getarnter hier angereist. Dullstrand ist ja im Moment mit Vorsicht zu genießen. Aber darf ich uns erst vorstellen? Mein Name ist Baer Hammerstone, Anführer dieser Gruppe aus Amir. Das hier rechts ist Bermas Pebblestone, …err… unser Spezialist für übernatürliche und arcane Dinge und besondere Infiltrationsangelegenheiten….war das so richtig, Bermas?“ fragte der Redner in langsamen Ton nach und der Gnom in feiner Lederkleidung mit Kurzschwert und Dolch und Säckchen nickte und grinste. „Zuletzt hier Marw Glitterstone, unser wohlerhabener Priester des Garl Glittergold. Diener des großen Gottvaters und Beschützer unserer Rasse und Tugenden.“ Der ältere, freundliche Gnom verbeugte sich kurz und schwieg. |
Der Blitz schlug krachend ein. Der Wind pfiff und die hölzernen Fensterläden klapperten an den festen Steinwänden. Ihre metallenen Verschlüsse drohten aufzuspringen. Es war mitten in der Nacht und was sich bereits Stunden vorher langsam angekündigt hatte, Dann, mit einem Mal, wurde es wieder ruhig und die Nacht in der unabhängigen Handelsstadt Dullstrand verlief wieder ruhig… die Gäste in der Taverne „Zum goldenen Krug“ drehten sich wieder auf die Seite und versuchten wieder zu schlafen, fern von ihrer Heimat. …und der Traum nahm seinen Lauf. „Procan! Procan!“, brüllte die Stimme. „Höre mich…höre mich…höre mich…“, donnernd hallte die Stimme im tosenden Sturm. „Schütze die Stadt und vertreibe die Feinde mit Deinem Zorn. Lass’ sie den Sturm spüren…spüren...“ verhallten die letzten Worte und der Mann, der auf den wogenden Wellen des Meeres stand wie ein Baum auf festem Land, hob seinen langen Stab majestätisch gen Himmel. Um ihn herum tobte alles, das Meer wiegte und ebbte in hohen Wellen, doch er stand in aller Ruhe dort und wurde von dem Wasser getragen, wie auf festem Untergrund. Nur der Wind ließ seinen Umhang flattern. Sein Stab schien den Himmel zu berühren und ein Donnern ertönte. Ein Blitz durchzuckte die Wolkendecke gen Süden mit einem gewaltigen Zischen und Knallen. „Heil Dir Procan, Mächtiger Gott des Meeres. Treibe den Sturm woanders hin, aber lasse die Stadt bestehen. Ich, Dein Priester, rufe Dich. Wende ihn gegen die Verursacher.“…..Ein Donnern und Blitzen lässt Euch alle hochfahren. Es regnet und langsam fallen vereinzelt schwere Tropfen auf das Holzdach. Das Stürmen hat wieder begonnen. Draußen auf der Kopfsteinpflasterstraße vor der Taverne schreit eine Frauenstimme. Es scheint ein Unglück gegeben zu haben. „Schon wieder ein Blitz. Er ist im unteren Viertel eingeschlagen.“, hörte man die junge Frau im starken Wind rufen. Scheinbar war es die Wirtin oder Kellnerin aus der Taverne. „Ja, aber zum Glück nur dort unten. Hier oben sind wir sicher. Hier schlägt nie ein Blitz ein.“, rief eine ältere Männerstimme ganz in ihrer Nähe. „Ist das so? Schützt Procan den oberen Stadtteil?“, fragte die Frau. „Ja, das verdanken wir den Priestern von ihm. Sie haben die Stadt gesegnet. Und hier oben befindet sich eben Ihr Tempel. Einer der Größten der Region.“ „Leider reicht es wohl nicht für den unteren Teil der Stadt.“, meinte die junge Stimme wieder. „Wer weiß Kind, vielleicht stecken auch schwarze Magien dahinter. Von anderen Göttern. Aus Hepmonaland oder von „Es gab ein paar Verwundete und ein Haus brennt.“, brüllte ein Mann. „Wir brauchen die Hilfe von Priestern des Procan Tempels dort unten. Die Priester der anderen Schreine und Tempel sind unten alle schon unterwegs. Drei Einschläge heute Nacht.“ Ein Fenster in der Taverne ging im oberen Stockwerk auf und eine Männerstimme rief nach unten. „Hört das denn nicht mehr auf? Ich bin zwar nur Gast hier, aber das ist schon die dritte Nacht mit Sturm in einer Woche.“, meckerte der Fremde. „Das hört schon wieder auf. Machen Sie sich da keine Sorge. Dann ist für ein paar Wochen wieder Ruhe…denke ich.“ meinte der Stadtgardist etwas leiser werdend. „Aber in den Küstenstädten an der Aerdi See kommt das schon einmal vor“, lachte er dann. „Und das ist noch gar nichts. Warten Sie mal ab, wenn unten die Dächer wegfliegen. Das kam aber bisher nur einmal vor.“ Darauf meldete sich eine andere männliche Stimme zu Wort, der ältere Mann von vorhin. „Beten Sie lieber alle zu Procan, dass es hier wieder ruhiger wird und man herausfindet, warum es dieses Jahr so stürmt. Es sind zu viele. Das sind bestimmt die Roben.“ „Ja, Barn, das wissen wir. Aber nicht jeder ist so gläubig wie Du, mein alter Bootsmann. Kümmer Dich lieber wieder um das Essen im „Goldenen Krug“. „Und gehabt Euch wohl. Wir müssen weiter. In zwei Stunden ist er 'rum, denke ich.“ Die Wachen rannten weiter. Die Frau meckerte. „Tja, kein Wunder, warum die Menschen langsam die Stadt verlassen", meinte sie. "Der Tempel von Procan hat zu viel zu tun. Die vielen Stürme, dann diese Erkrankung“, meinte der großväterliche Mann wieder. Die Frauenstimme antwortete. „Gibt es nicht auch Kirchen, die sich auf die Heilkunst verstehen? Auf Krankheiten? Vielleicht können diese besser helfen.“ „Kindchen, mach Dir keine Sorgen. Ich lebe seit meiner Geburt hier und bisher hat die Stadt alles hinbekommen“, „Ja, Du hast recht.“ „Aber Du auch“, meinte der Ältere „man könnte vielleicht wirklich mal bei den Pelor Priestern fragen. Die verstehen sich besonders auf Heilung, glaube ich. Deine Mutter hat mal von ihnen erzählt, als sie in Sunndi war. Aber die haben hier keine Schreine und Tempel in der Gegend soweit ich weiß. Auch nicht an der Küste.“ „Sunndi? Hm, die haben auch viel um die Ohren, wegen dem Großen Königreich und dem Sumpf, oder? Aber wer weiß, einen Priester könnten die bestimmt vorbeischicken…“ „Eine gute Idee. Hast Du die Eintöpfe fertig in den Kessel abgefüllt? Die müssen jetzt rüber zum Procan Tempel. Ich denke, die Erkrankten und Verletzten brauchen eine stärkende Suppe.“ „Ja, der Verschluss muss noch zugeschraubt werden. Fertig. Hier, Sell, pack an, das muss rüber." „Auf dem Weg.“ Die Stimmen entfernten sich und es kehrte wieder etwas Ruhe ein. Noch während der Wind weiter pfiff und die Holzläden klappern ließ. Das Knistern der Wolkendecke nahm langsam ab, nur noch vereinzelt donnerte es und langsam überkam in der warmen Nacht alle wieder der Schlaf.…Sunndi…ja, das Land der Heimat…wie ruhig und schön wäre es dort, wenn es nicht den Sumpf gäbe…
Irgendetwas raschelte. Langsam bewegte sich die Gestalt gekrümmt und gebeugt durch das Schilf. Bei jedem Schritt tropfte Wasser von ihren Füßen, die sich immer wieder in den wässrigen Untergrund saugten. Auf einen knorrigen Stab gestützt, wankte die alte Person mit Höker auf eine kleine, erdene Stelle innerhalb des Sumpfes zu. Dem Sumpf, den alle im Land mieden und fürchteteten. Aber für sie gab es keine Sorge innerhalb des Gebietes voller Nebel, Treibsand, und Bullywugs…und schwarzen Drachen. Denn hier war sie geboren worden. Am schrecklichsten Ort der südöstlichen Flaeness – dem Weiten S-u-m-p-f. Das Schilf teilte sich und das Wesen betrat den erdenen Bereich, der von alten, verdorrten Trauerweiden und Schilf umgeben war. Denn ein Mensch war es nicht. Hier auf dem Boden lag im Zentrum bereits Holz, dass feurig knisterte und Wasser in einem Kessel zum Kochen brachte. In einem Gestänge von drei schwarzen, eisernen Stangen. Die Flüssigkeit darin blubberte. Die Gestalt trat heran und warf einige, fehlende Dinge in den Kessel. Dann begann sie mit einem langen Holzlöffel den Inhalt zu verühren.
„Büschel aus Kinderhaar und Tropfen alten Blutes Ein Trunk aus bösen Zutaten, Ohne Mut und ohne Kraft, mögen sie hier wandern, Der Nebel zog dichter auf und das Wesen gickerte. Halb verrückt rührte es in dem Kessel, als der Nebel immer stärker aufwallte und auch die kleine, feste Lichtung umwob. Langsam verhallte ihre Stimme, die in einen merkwürdigen Gesang überging, als ob sie Tote beschwören wollte… |
DM INFO: Am nächsten Morgen wacht ihr auf und seid erschöpft. Sprucherlernen ist halbiert, d.h. nur die Hälfte aller
Zauber kann wieder neu gelernt werden. Die erste Hälfte des Tages erhaltet ihr –1 auf alle Checks.
Willkommen in Dullstrand.
#Anfang der Seite
Die beiden Männer standen oben auf dem Hügel. Einer von beiden, ein Mann Mitte vierzig, mit unrasiertem Gesicht, der komplett schwarz trug, blickte nachdenklich hinab zur Gruppe. Er trug eine Leder- oder Kettenrüstung und zwei Schwerter an der Seite, sowie eine schwere Armbrust am Pferd. Seine schwarzen Haare steckten unter einem kleinen, metallenen Helm, der mit ein paar Edelsteinen und Gravuren verziert war. Sein Begleiter, wesentlich jünger, trug ein langes Kopftuch um das Gesicht gebunden, damit man ihn nicht erkannte. Und als Schutz gegen den kühlen Wind. Er trug vor allem braun und schwarz und hatte braune Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Seine schwere Lederrüstung und ein Breitschwert, sowie ein Langbogen zeichneten ihn aus – abgesehen von einer kleinen Narbe, die über seiner rechten Augenbraue verlief. Der Mann mit dem Zopf deutete nach unten. „Eine Gruppe von Reisenden. Können wir sie überfallen?“, meinte er zu seinem Begleiter. „Sie wären Dein Tod“, antwortete der andere in schwarz kurz. „Sieht aus wie eine kleine Delegation oder Patrouille. Vielleicht Händler, die geheim etwas kostbares schmuggeln“, versuchte der Jüngere den anderen zu ermuntern. Die fünf Gestalten auf ihren Pferden befanden sich etwa 150 Meter von ihnen entfernt und ritten an ihnen vorbei. Sie würden sich nie begegnen, wenn die beiden es nicht zuließen. Der andere hatte die Gruppe bereits intensiv gemustert. Ihm war ungefähr klar, was auf sie zukommen würde. „Es sind Abenteurer, keine Reisenden. Schwer bewaffnet und sehr erfahren. Man erkennt es an ihrer Reitordnung und der Entfernung zueinander…und an noch etwas.“ Der jüngere Begleiter war wie immer überrascht. Wie sonst auch hatte der ältere Mann mehr erkannt als er. Aber dafür war er auch sein Meister und Ausbilder. Der Ältere bewegte die Zügel und das Pferd drehte sich. Dabei zog sich ein Ärmel am linken Unterarm zurück und eine Tätowierung wurde sichtbar. Ähnlich einer mystischen Kreatur oder Schlange. Der junge Mann war überrascht. Bisher hatte er sie noch nie gesehen. „Eine Tätowierung? Was ist das?“, fragte er seinen Meister neugierig und ehrfurchtsvoll. Die Tätowierung war in schwarz und wirkte eigenartig und gefährlich. Wie eine sich bewegende Figur. „Ein altes Zeichen. Es ist heute nicht mehr gebräuchlich. Fast niemand kennt es mehr.“, erklärte der schwarz gekleidete wie immer ruhig und mit tiefer Stimme. „Aber warum tragt ihr es dann?“, hakte der junge Mann nach. „Es gab früher Menschen. Die sich einer Sache verschrieben hatten. Es war eine der gefährlichsten Gruppierungen… und todbringendsten.“ Der junge Mann schluckte. Er wusste, dass er es irgendwann erfahren würde. Aber es brannten ihm noch weitere Fragen auf der Zunge. „Und das Zeichen? Es ist doch eine Kreatur, oder? Es sieht…gefährlich aus.“ Der Ältere wurde scheinbar etwas wütend, aber es klang in seiner Stimme nur ganz leicht mit. „Es ist ein tödliches Wesen. Du wirst es vielleicht irgendwann einmal kennenlernen…und dann sterben.“, erklärte er am Ende zufrieden werdender. Der junge Mann schwieg, er wollte noch mehr wissen, traute sich aber nicht mehr. Es kam ihm vor, als hätte er eine Grenze übertreten. Der Ältere musterte ihn kalt, dann ergänzte er. „Gehe dorthin, wo du nichts mehr siehst. Dorthin, wo Du nichts mehr begreifst. Dorthin, wo Du nicht mehr Jäger bist, sondern Beute. Dort wirst Du es finden. Und vielleicht auch Deinen Tod. Im Süden.“ Ohne länger abzuwarten, wendete der Reiter sein Pferd und schickte sich an, den Hügel langsam herabzureiten. An schnelles Reiten war hier nicht zu denken. Der junge Mann schwieg und hatte angst. Er wusste, dass er zu neugierig gewesen war. Manches Wissen war zu todbringend und war noch nicht für ihn bestimmt. Er sollte einfach länger warten und nicht soviel fragen. Er hatte noch nicht vor zu sterben, aber es schien, dass er eben kurz davor gestanden hatte. Und von vorne hörte er die Stimme seines Meisters. "Komm...genau dorthin werden wir jetzt reiten." |
Szene 1: Die INPLAY Einladung für die Spielercharaktere der Kampagne.
Es ist strahlender Sonnenschein, Der Kopfsteinpflaster unter Deinen Füßen wirkt abgenutzt und glänzt leicht im Licht - aus der Zeit der Baumeister des Großen Königreichs Aerdy, als Sunndi noch besetzt war. Aber auch dieses Imperium scheint langsam seinem Ende entgegenzustreben. Immer wieder hört man von alten Teilstaaten und Fürstentümern im Norden jenseits des Gebirgszugs der Gloriolen, die sich vom Königreich trennen und eigene Wege begehen. So wie Dein Heimatland Sylvanien, dass sich nach mehreren Jahrhunderten zu einem kühnen Schritt entschloss ... alte Bande loszuschneiden und sich selber zum Königreich auszurufen. Du gelangst weiter zum Marktplatz des Dorfes (der Stadt), an dem schon verschiedene Händler und Bauern ihre Waren feil bieten. Du siehst Obst-, Fleisch- und Wurstwaren, Käsehändler, aber auch Schmiede-, Töpferei-, Leder- und Weberwaren. Irgendwo im Hintergrund steigt etwas Rauch auf und der Duft von gebratenem Fleisch, frischen Käse und Brot liegen in der Luft. Auch eine Leier ertönt irgendwo und ein Akrobat führt ein paar kleine Kunststücke vor. Reges Treiben herrscht und Menschen, Grauelfen und ein paar vereinzelte Gnome laufen von Markstand zu Marktstand oder unterhalten sich mit Händlern. Da rempelt Dich irgendetwas an. Du drehst Dich kontrolliert und beherrscht um, denn, nach einem Angriff fühlte es sich nicht an. Zuerst siehst Du niemanden, doch dann blickst Du nach unten. Ein kleiner Junge, vielleicht sieben Jahre alt, blickt Dich mit großen, braunen Augen an. „Seid Ihr ... (Name)?“, fragt er unschuldig. „Hier ist eine Botschaft. Ich soll Sie Euch geben. Von einem Mann. Er sagte, es sei wichtig. Von da.“ Er zeigt damit zurück zu einer Gasse, die zum Marktplatz führt, aber dort steht niemand mehr. Darauf händigt er Dir die Schriftrolle aus, die mit einem blauen Band umwickelt und versiegelt ist, dreht sich um und geht. Die Schriftrolle besteht aus wertvollem Papier und wurde elegant und gekonnt geschnürt und versiegelt. Das rote Siegelwachs zeigt ein Quadrat. Das Papier und sein Inhalt sind nichtmagisch und beinhalten eine Botschaft, die in der Allgemeinsprache („Common“) verfasst wurde. Die Schrift ist geschwungen, wie von jemandem, der oft und gekonnt schreibt. Es gibt außer der Botschaft keine weiteren Hinweise, Abdrücke oder Zeichen.
Die Botschaft
Sey gegrüßt, mein alter Freund,
lange Jahre sind vergangen, seit wir uns das letzte Mal sahen und Seite an Seite kämpften. So manche Gefahr überstanden wir, aber < der Stein trägt >, heißt es ja in diesen Landen des Eisernen Bundes. Ihr werdet Euch nun sicherlich fragen, wer Euch schreibt … aber dieses Mysterium will und kann ich Euch noch nicht eröffnen. Viel ist geschehen in den Jahren seit unserem letzten Treffen und ich möchte Euch einladen. Einen Abend der Geselligkeit zu teilen, der alten Tage willen, aber auch, um wichtige Dinge zu besprechen. Denn auch unser Land, unser junges Königreich, musste viel erdulden... Und als ob die Dinge nicht schlimm genug wären, habe ich noch etwas entdeckt, was mich zutiefst beunruhigt... Aber bevor ich zuviel schreibe, lasst uns treffen, damit wir über diese Dinge im Kreise unserer alten Freunde beraten können. Auch an andere erfolgten Einladungen und ich hoffe, dass ihr einige folgen werden. Kommt am 1.Sterntag des Heimbesserns nach Bara Skrae und sucht das Zeichen…Ihr werdet es finden, sonst wärt Ihr nicht der, den ich einst kannte… Vergesst nicht…Bara Skrae, zur achten Stunde des Abends des 1.Tages des Heimbesserns.
Ein Freund |